Der österreichische Sender Ö1 hat bisher 3 Staffeln zur Geschichte des utopischen Denkens gesendet. Zwei davon kann man immer noch streamen:
Glanz und Elend der Utopien (1)
Wenn man davon spricht, dass etwas "völlig utopisch" ist, meint man meist: unrealistisch, nicht umsetzbar. Doch im Diskurs über Politik und Gesellschaft bedeutet "Utopie" etwas anderes: Utopien im engsten Sinn sind gedankliche Entwürfe einer besseren Gesellschaft
Glanz und Elend der Utopien (2)
Die Moderne war auch eine Ära gescheiterter Utopien, die Abermillionen in den Tod gerissen haben. Die Vision einer gerechteren Gesellschaft etwa wurde im Realsozialismus verraten. Die Geschichte diskreditierter Utopien reicht aber viel weiter zurück.
Glanz und Elend der Utopien (3)
Die religiösen Überlieferungen sind der wohl größte Fundus utopischen Denkens für eine erfreulichere Welt; trotzdem wird den Religionen oft jedes positive Veränderungspotential abgesprochen. Wogegen der Marxismus bereits wieder in der Phase der Neubewertung ist. Denn es verfestigt sich die Meinung, dass es ohne Utopien doch nicht zu gehen scheint. Im Sinn von uns leitenden Idealen, die die Anti-Utopie des totalen Marktes überwinden helfen.
Glanz und Elend der Utopien (4)
Utopie ist eine elementar treibende Kraft. Lokomotive der Geschichte, "Traum nach vorwärts" (Ernst Bloch). Dorothee Frank evaluiert die Rolle von Utopien in der Vergangenheit - mit Blick auf eine mögliche Zukunft.
Träume vom neuen Menschen (5)
In ihrem großen Radiokolleg-Zyklus zum Thema Utopien wühlt und stochert Dorothee Frank in der Geschichte des utopischen Denkens. Auch in der zweiten Staffel wird die jetzige globale Befindlichkeit abgeglichen mit dem, was vergangene Gesellschaften für ihre eigene Zukunft erträumten oder sich als dystopische Schreckensbilder ausmalten.
Träume vom neuen Menschen (6)
Verblüffend ist, wie sehr utopische Schriften und Bewegungen den Lauf der Dinge bis heute prägen. Viele utopische Entwürfe der vergangenen Jahrhunderte beruhen auf der Vorstellung, Gesellschaften durch Ordnungssysteme in den Griff bekommen zu können wie Ingenieur/innen Maschinen. Diese Art von Machbarkeitsdenken lebt.
Träume vom neuen Menschen (7)
Eine lange Tradition hat auch die Bestrebung, verbesserte Menschenmodelle serienreif zu machen, die das "Tier im Menschen" eliminieren wie einen Baufehler. Andererseits gab es immer die - heute weitgehend vergessene - Gegenströmung jener Utopien, die auf maximale individuelle Gestaltungsfreiheit und Herrschaftslosigkeit abzielten.
Träume vom neuen Menschen (8)
Gesellschaftsordnungen wurden und werden konstruiert, um eine große Masse an Menschen in gewissem Maße kontrollieren zu können. Abgesehen davon existiert eine lange Tradition, die das Ziel verfolgt Menschen grundlegend zu verbessern. Beispielsweise soll das "Tier im Menschen" eliminiert werden.